Flug von Deutschland nach Russland.
Nach der Ankunft werden wir abgeholt und zu unserem Hotel gebracht. Nachdem wir uns ausgeruht haben, machen wir einen Stadtrundgang und besuchen eine russisch-orthodoxe Kirche. Irkutsk liegt an der Angara, ihr Name geht jedoch auf den Fluss Irkut zurück, der in die Angara mündet. Früh schon war Irkutsk ein wichtiger Handelsplatz an der Kreuzung alter Handelswege. Edelmetalle und Pelze wurden angeboten, Tee, Seide, Gewürze und Porzellan waren begehrte Waren aus China und dem Fernen Osten. Das Bild der etwa 350 Jahre alten Stadt prägen u.a. Kirchen mit hübschen Zwiebeltürmen und alte Holzhäuser (19. Jh.) mit kunstvollen Holzschnitzereien an Türen und Fensterläden.
Nach dem Frühstück fahren wir Richtung der Insel Olchon und dem „Kleinen Meer". Die Meeresenge zwischen der Insel und dem Festland wird „Kleines Meer", auf Russisch Maloe More, genannt. Vom Dorf Petrovo folgen wir einer Abbiegung und unternehmen eine Wanderung in die malerische Bucht Sagan-Zaba mit berühmten Felszeichnungen. Danach wandern wir auf einen Hügel, von dem wir bei guter Sicht ein Drittel des Baikal überblicken können. Wir übernachten in einer Herberge am "Kleinen Meer". Der Blick auf Olchon und die Meerenge von unserer Unterkunft aus ist atemberaubend!
Morgens fahren und wandern wir im Tal des Flusses Anga, das die Südgrenze der Tascheran-Steppe bildet. Wir schauen uns die Hauptsehenswürdigkeiten der Tascheran-Steppe an: eine Festungsmauer von Kurykanen (8.- 9. Jh.) am Berg Schebete und den legendären Berg Eche-Joerd, eines der schamanistischen Heiligtümer in Sibirien. Nach einem Picknick unternehmen wir noch eine 1,5-stündige Wanderung.
Eine längere Wanderung im Nordteil der Tascheran-Steppe steht heute auf dem Programm. Zuerst steigen wir auf den höchsten Berg der Steppe – den Tan-Chan (998 m) und genießen den Blick über die endlose blaue Weite des Baikal, die Sonneninsel Olchon und die Meeresstraße Maloe More. Danach wandern wir zum zweitgrößten Berg - Barun-Chan und anschließend bis ins Tal der Steingeister, wo uns unsere russischen Begleiter Schamanenlegende erzählen. Am Abend erwartet uns mit einer Banja die typische sibirische Sauna.
Nach dem Frühstück fahren wir nach Listwjanka. Da uns eine recht lange Fahrt bevorsteht, werden wir diese unterbrechen und in der Nähe des Dorfes Jelanzi eine Wanderung zu jahrtausendealten Felszeichungen auf dem Hügel Sachurte unternehmen. Unterwegs besichtigen wir auch das Freilichtmuseum der sibirischen Holzbaukunst in Talzi. Dieses Museum ist dadurch entstanden, dass man alte Bauten aus ganz Ostsibirien hierher gebracht und wieder aufgebaut hat. Hier findet man originale Wohnhäuser von reichen und ärmeren Dorfbewohnern, eine Festungsmauer mit einem Wachturm, eine winzige Kapelle und eine größere Kirche, eine Wassermühle, eine Dorfschule und einen Gasthof. Außerdem gibt es hier einen burjatischen Ulus (Siedlung) mit einigen Jurten, die auch wie die anderen Wohnhäuser innen so ausgestattet sind wie vor Jahrhunderten. Die schöne Lage des Freilichtmuseums – es liegt im Wald am Ufer der Angara– machen die Besichtigung zu einem echten Genuss. Kurz vor Listwjanka machen wir einen Stopp um den berühmten Schamanen-Stein zu besichtigen. Dieser Stein liegt an der Stelle, an der die Angara den Baikal-See verlässt. In Listwjanka besteht je nach Ankunftszeit noch die Möglichkeit das interessante Baikal-Museum zu besuchen.
Heute besichtigen wir „die goldene Schnalle am Stallgürtel Russlands“ – so nannte man Anfang des 20. Jhs diesen Teil der ursprünglichen Transsibstrecke. Wir fahren mit dem Schiff über Port Baikal bis zu einer Bucht nahe Kap Polovinnij. Dort gehen wir an Land und wandern vorbei an den technischen Einrichtungen der alten Baikalbahn. Zahlreiche Tunnel, Brücken und Viadukte liegen auf unserem Weg. Und natürlich bleibt genug Zeit die bezaubernde Schönheit des Südbaikal bewundern zu können. Am Abend gehen wir an Bord eines Schiffes und fahren zurück nach Listwjanka. Auf der Fahrt lassen wir uns in einem Crash-Kurs die russische Sprache näher bringen. Wenn wir in Listwjanka wieder von Bord gehen, haben wir sicherlich nützliche Vokabeln und Redewendungen auf Russisch parat, die wir auf dem Rest der Reise gut gebrauchen können.
Heute erwandern wir den am besten ausgebauten Teil des Great Baikal Trail auf der Strecke nach Bolschije Koty. Zu Beginn meistern wir den Anstieg bis zu einem Aussichtspunkt. Danach geht es über saftige Blumenwiesen und durch sibirischen Kieferwald. Wir werden immer wieder mit atemberaubenden Ausblicken auf den See belohnt. Gegen Nachmittag kommen wir im Dorf Bolschije Koty an. Das kleine idyllische Dörfchen mit Kieselstrand wurde im 19. Jahrhundert von Goldwäschern gegründet. Wir statten dem einzigen Laden im Dorf einen Besuch ab und gönnen uns nach der Wanderung ein kühles Getränk.
Nach dem Frühstück setzen wir unsere Wanderung entlang des Sees fort. Wir folgen einem Pfad, der malerisch an den zum Teil steilen Hängen der Baikalküste entlang verläuft. Der Pfad ist etwas anspruchsvoller als der gestrige hält steile Passagen und vereinzelt ausgesetzte Stellen für uns bereit. Wenn wir Glück haben, erspähen wir auf dem Weg auch die seltenen Baikalrobben. Mit dem Forthaus des Pribajkalskij-Nationalparks erreichen wir unser heutiges Ziel. Wir übernachten in einer Holzhütte, die normalerweise für das Personal des Nationalparks bestimmt ist.
Heute erwarten uns die schönsten Landschaften und die seltensten Blumen auf unserer Reiseroute, denn unser Pfad verläuft zum Teil durch die streng geschützten Zonen des Pribajkalskij-Nationalparks. Bevor wir das Dorf Bolshoje Goloustnoje erreichen, können wir unterwegs eine Höhle besichtigen, die Urmenschen in der früheren Steinzeit bewohnt haben. Am Nachmittag erreichen wir das Dorf Bolshoje Goloustnoje und werden von unseren burjatisch-russischen Gastfamilien empfangen. Ein reichlich gedeckter Tisch, ein Bierchen und herzliche Gespräche – das ist das Programm für diesen Abend.
Am Vormittag unternehmen wir einen Spaziergang durch das Dorf mit Besuch der wunderschönen Holzkirche zum Heiligen Nikolaus. Am Nachmittag wandern wir zum Aussichtspunkt „Schamanenberg". Von diesem Berg bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf das riesige Delta des Flusses Goloustnoje, auf den Baikal und auf die Berge des Pribajkalskij-Nationalparks. Zurück im Homestay haben wir heute nochmals die Möglichkeit den Alltag einer sibirischen Familie kennenzulernen und viel Interessantes über lokale Kultur und die Geschichte der Region zu erfahren.
Heute fahren wir per Schiff in eine der schönsten Buchten des Baikals – die Sandbucht Peschanaya. Nach dem Einchecken im direkt am Stand gelegenen Resort essen wir im hoteleigenen Restaurant zu Mittag. Am Nachmittag gehen wir die Umgebungen des Resorts erwandern.
Heute genießen wir einen der schönsten Wanderwege an der Westküste des Baikalsees. Von der Sandbucht aus geht es nordwärts über die Bucht Babuschka bis zur Bucht Sennaja. Unterwegs bieten sich viele Aussichtspunkte mit Postkartenmotiven. Felsen, die die Bucht Babuschka umrahmen, bieten sich für kleine Klettereinlagen an. Wir lassen uns Zeit zum Baden, Picknicken und Relaxen und dann geht es zurück in die Sandbucht.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, zuerst mal mit dem Schiff und dann mit dem Bus zurück nach Irkutsk. Wir erreichen die Stadt am Nachmittag und checken ein im Hotel. Am Abend feiern wir den Abschluss unserer Reise in einem Restaurant in Irkutsk.
Wir werden zum Flughafen gebracht und treten den Rückflug nach Deutschland an.
Profil: Auf dieser Reise steht der Baikalsee im Mittelpunkt. Auf Wanderungen an der Steilküste, entlang der alten Baikalbahn und zu den versteckten Buchten des Sees widmen wir uns vor allem der landschaftlichen Schönheit der Region. Einblicke in die russische Kultur und den Alltag der Menschen gewinnen wir in den kleinen Dörfern und zu Gast bei russischen Familien. Anforderung: Voraussetzung für diese Reise sind Kondition, Ausdauer und Trittsicherheit für Wanderungen mit bis zu 7 Std. Gehzeit über teils wegloses Gelände mit Tälern und Hügeln. Es sind keine großen Höhenunterschiede zu überwinden und keine technischen Vorkenntnisse erforderlich. Auf dem Pfad von Bolschije Koty zum Kap Kadylnij sind aber steile Passagen und vereinzelt ausgesetzte Stellen zu überwinden. Einzelne Tagestouren können ausgelassen werden. Gehzeiten können sich durch ungünstige Witterungsbedingungen und je nach Kondition der Gruppe verlängern. Die im Programm angegebenen Höhenunterschiede gelten nur als grobe Richtlinie. Die teilweise langen Fahrstrecken erfordern Durchhaltevermögen, da die Straßen teilweise in schlechtem Zustand sind. Alle Fahretappen werden aber durch regelmäßige Pausen unterbrochen. Unterbringung: In Irkutsk übernachten wir in einem Hotel der Mittelklasse. Die Zimmer verfügen über ein Badezimmer. Am Baikalsee sind wir in Gästehäusern, einer Holzhütte des Pribajkalskij-Nationalparks, landestypischen Homestays und einem Resort direkt am See untergebracht. Die Zimmer in den Gästehäusern in Listwjanka und Bolschije Koty sowie im Resort in der Sandbucht verfügen über ein Badezimmer. In den anderen Unterkünften liegen die Badezimmer auf dem Gang oder in einem separaten Gebäude. Bei den Homestays handelt es sich um gemütliche, aber einfache Unterkünfte mit einem oder mehreren Schlafzimmern. In der Holzhütte des Pribajkalskij-Nationalparks steht die Stromversorgung nur für 2 Stunden am Abend zur Verfügung. Einzelzimmer sind nur im Hotel in Irkutsk und den Gästehäusern in Listwjanka und Bolschije Koty möglich. Verpflegung: Bei dieser Reise sind Frühstück sowie 13 Mittagessen und 10 Abendessen inkludiert. Wir frühstücken in den Unterkünften, mittags machen wir ein Picknick oder suchen uns ein nettes Lokal. Abends essen wir in landestypischen Restaurants oder in den Unterkünften. Die Küche Sibiriens ist reichhaltig, es gibt meist Reis oder Kartoffeln und dazu Fleisch, aber auch Eintöpfe und Suppen. Zu den traditionellen Gerichten gehören Pelmeni, sibirische Maultaschen, und Fischspeisen. Also Nachspeise gibt es häufig Blini, Pfannkuchen mit saurer Sahne oder Beerenfüllung. Bei Lebensmittelunverträglichkeiten bitten wir Sie, sich selbst um entsprechendes Essen zu kümmern. Vegetarisches Essen ist mit Einschränkungen möglich, veganes Essen eventuell nach Rücksprache. Wir bitten um Verständnis! Transfers: Vor allem die Überlandstraßen der Region sind teilweise noch im schlechten Zustand. Wir sind mit geländegängigen Kleinbussen oder Jeeps unterwegs. Je nach Straßenverhältnissen können die Fahrten holprig werden. Beobachtung der Baikalrobben: Bitte haben Sie Verständnis, dass die Sichtung der Baikalrobben nicht garantiert werden kann. Es gehört ein wenig Glück dazu die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Bei sonnigem und windstillem Wetter sind die Chancen am höchsten. Teamwork: Teamgeist und Kameradschaft sind auf dieser Tour besonders wichtig, da jeder Teilnehmer wesentlich zum Gelingen der Reise beiträgt. Flexibilität bei Programmanpassungen sollte für alle Teilnehmer selbstverständlich sein. Respekt: Respekt in unbekannten Kulturkreisen besonders wichtig und sollte für alle Teilnehmer selbstverständlich sein. Vor allem außerhalb der Städte bitten wir um taktvolles Verhalten sowie Toleranz gegenüber ungewohnten Sitten und Gebräuchen der einheimischen Bevölkerung. Dazu gehört auch die Zurückhaltung beim Fotografieren - bitte klären Sie ab, ob Aufnahmen von Personen gestattet sind.