Reisebericht: Südafrika - Durch Königreiche nach Kapstadt

Reisebericht über Südafrika

Das ungewöhnliche Erwachen, diese Mischung aus Adrenalin, Angst und Glücksgefühl, ist typisch für einen Aufenthalt in Südafrika. Die Begegnungen mit Tieren in freier Wildbahn gehen unter die Haut.

Was für ein Land!

3.000 Kilometer Küste, neun Provinzen und elf Amtssprachen. Südafrika beeindruckt mit seinen Kontrasten sofort jeden Besucher - auch mich.

Vor allem die Sehnsucht nach einer endlos weiten Landschaft, Begegnungen mit Wildtieren und nicht zuletzt einer interessanten Kultur verleiteten mich nach Südafrika zu reisen. Die Reise „Durch Königreiche nach Kapstadt“ vermittelt einen umfangreichen Überblick über Südafrika und lässt keines der wichtigen Highlights aus. Nebenbei ist sie bestens geeignet um Stempel im Ausweis zu sammeln - gleich drei Länder (über Swasiland und Lesotho gelangt man schließlich nach Kapstadt) werden besucht und um ganze 10 Stempel reicher im Reisepass kehrt man nach Hause zurück.

Kapstadt-Pinguine-Schild

Von guten und schlechten Schlaglöchern

Die Größe Südafrikas ist nicht zu unterschätzen - und da wir möglichst viel von dem Land sehen wollen, lassen sich teils lange Fahrtzeiten nicht vermeiden. Dabei ist Sitzfleisch gefordert. Unser Fahrer Andy kennt jedoch die Straßen wie seinen Handrücken und chauffiert unseren Bus sicher um jedes Schlagloch.

Einzig und alleine die afrikanischen Straßenarbeiter machen ihm manchmal einen Strich durch die Rechnung. Die Südafrikaner legen viel Wert auf die Qualität ihrer Straßen und arbeiten ständig daran. So kommt es manchmal vor, dass Andy scharf abbremst, nur um festzustellen, dass dieser „bump“ bereits ausgebessert wurde. Es kommt jedoch auch nicht selten vor, dass die letzte Reihe durch ein Schlagloch in der Straße unsanft nach oben katapultiert wird – dieses Schlagloch ist neu. Das regelmäßige Schnurren des Motors sowie das sanfte Hin-und-Her-Geschaukle hat eine trügerische, einschläfernde Wirkung. Da wirkt ein „erweckender“ neuer bump doch erfrischend, um nichts von der schönen Landschaft zu verpassen.

Eine gigantische Tierwelt – der ganz Stolz Südafrikas

Morgens um vier Uhr ist für mich die Welt nicht mehr in Ordnung. Lautes Trompeten reißt mich aus dem Schlaf. Das ungewöhnliche Erwachen, diese Mischung aus Adrenalin, Angst und Glücksgefühl, ist typisch für einen Aufenthalt in Südafrika. Die Begegnungen mit Tieren in freier Wildbahn gehen unter die Haut. Bei unseren Game Drives, einer Safari durch den Busch, kommen wir den Big Five viel näher, als ich mir im Traum ausgemalt hätte. Wenn der große graue Dickhäuter nicht einmal 2 Meter entfernt neben unserem Safaribus steht und den Baum bearbeitet, kommt man sich ganz klein vor und wird schon etwas ehrfürchtig.

Die Giraffe gilt als das „Topmodel“ der Tierwelt. Stets ist sie bereit ihren Hals für ein Foto graziös zu strecken, das Kinn in den rechten Winkel zu rücken und mit den langen Wimpern zu blinkern. Ein perfekter Shot. Leider haben sich dies die meisten anderen Tiere noch nicht abgeschaut und so kommt es oft zu dem ungern gesehenem „bum shot“ - dem perfekten Foto von einem perfekten tierischen Hinterteil.

Das erste und letzte Tier, dem man im Krüger-Nationalpark begegnet, ist das Impala. Die kleinen Antilopen sind zahlreich vorhanden - zur Freude der Raubkatzen, bei denen sie auf dem Speiseplan ganz oben stehen. Ihren in dreifacher Hinsicht passenden, aber ein wenig traurigen Spitznamen - „Fast Food des Busches“ - verdanken Sie den vier schwarzen Streifen auf dem ihrem hellbraunen Hinterteil, die ein großes "M" formen. Sehr ähnlich zu dem einer großen, internationalen Fastfood-Kette....

Die Big Five waren uns leider nicht vergönnt: Elefant, Büffel und Nashorn durften wir bewundern, Löwe und Leopard blieben uns leider verwehrt. Als Entschädigung zeigten sich uns jedoch die „Ugly Big Five“: die Hyäne, das Krokodil, das Warzenschwein, das Knut und der Malabu. Hmm... Sollte uns dies etwas sagen?

Kapstadt-Schotia-Safaris-Private-Game-Reserve-Zebras-und-Antilope
Giraffen

Der kulinarische Gesprächskreis

Typisch afrikanisch und einfach lecker! Unsere super Crew mit Küchenchef Andy und Sylvia verwöhnen uns jeden Abend mit leckeren, selbst gekochten Speisen. So wie es sich für Südafrika gehört, wird meist ein fleischhaltiges Gericht gezaubert, aber auch frisches Gemüse oder Salat kommen immer auf den Teller.
Für etwas Verwunderung sorgte zunächst das Nicht-Vorhandensein eines Tisches. So saßen wir also im Campingstil im Kreis und aßen auf den Knien. Schnell wurde dies jedoch zur Gewohnheit und so gut angenommen, dass keiner mehr den Kreis nach dem Essen verlassen wollte. So etablierte sich in kurzer Zeit unser „Gesprächskreis“. Am Ende war unsere Runde nicht mehr wegzudenken.

Die Regenbogen-Nation der Kontraste

In Südafrika erlebt man häufig ein Wechselbad der Gefühle. Kaum ein anderes Land bietet so eindrucksvolle Kontraste. Damit meine ich nicht nur die landschaftliche Vielfalt mit ihrem Reichtum an Flora und Fauna. Da sind sowohl die Gegensätze zwischen tropischer Küste und schroffen Bergen, zwischen trockenen Wüsten und Urlandschaften, als auch zwischen den hochkultivierten Weinregionen und pulsierenden Großstädten.
Neben diesen Naturerfahrungen und Höhepunkten existieren auch krasse Unterschiede, die wir in Mitteleuropa nicht kennen: die zwischen Schwarz und Weiß, zwischen arm und reich, zwischen der Trostlosigkeit in den Townships und dem mit fünf Sternen ausgezeichneten Luxusleben. Gleichzeitig strotzt die noch junge Regenbogen-Nation vor Energie und Hoffnung. Die Menschen sind stolz darauf, was ihre Gesellschaft innerhalb der knapp zwanzig Jahre seit dem Ende der Apartheid erreicht hat.

Um viele schöne Eindrücke, Geschichten und Erlebnisse reicher, kehre ich nach Deutschland zurück. Ich habe nicht nur gelernt was ein afrikanisches „Buschi Buschi“ ist, sondern durfte ein wunderschönes Land in allen Facetten kennen lernen und bereichernde Erfahrungen sammeln.

Weitere Impressionen der Südafrika-Reise:

Suedafrika Kapstadt Tafelberg Devils Peak

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